Geriatrie

Einleitung

Der Begriff „Geriatrie“ bezieht sich auf ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Gesundheit, dem Wohlbefinden und der Behandlung älterer Erwachsener befasst.

Was genau bedeutet Geriatrie?

Die Geriatrie, ein Spezialgebiet der Medizin, widmet sich der Pflege und Behandlung von Erkrankungen, die typischerweise das höhere Lebensalter betreffen. Der Fachbegriff leitet sich aus den griechischen Worten „geron“ (alter Mann) und „iatrike“ (Heilkunde) ab. Dieser Bereich der Medizin konzentriert sich nicht ausschließlich auf die medizinische Versorgung akuter und chronischer Leiden, sondern umfasst ebenfalls die Stärkung des Wohlbefindens, präventive Maßnahmen zur Krankheitsverhütung und rehabilitative Angebote, die es Senioren ermöglichen, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und ein aktives Leben zu führen.

Die ganzheitliche Sicht auf den Patienten ist ein zentraler Ansatz in der Geriatrie. Ziel ist es, einen Behandlungsplan zu kreieren, der nicht nur körperliche, sondern auch soziale und emotionale Aspekte berücksichtigt. Bedingt durch das häufige Auftreten mehrfacher Gesundheitsstörungen bei älteren Patienten, ist eine multidisziplinäre Zusammenarbeit in geriatrischen Teams üblich. Diese bestehen nicht selten aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten (wie Physio- und Ergotherapeuten) und Sozialarbeitern, die Hand in Hand arbeiten, um eine umfassende Patientenversorgung sicherzustellen.

Wann wird in der Praxis der Begriff „Geriatrie“ verwendet?

Altersbedingte Erkrankungen: Bei der Diagnose und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Parkinson-Krankheit oder Osteoporose ist geriatrisches Fachwissen erforderlich.

Vorsorgeuntersuchungen: Geriater führen spezielle Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Patienten durch, um frühzeitig altersbedingte Gesundheitsprobleme zu erkennen und präventive Maßnahmen einzuleiten.

Medikamentenmanagement: Im Kontext von Polypharmazie bei älteren Patienten, die oft mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen, wird geriatrische Expertise benötigt, um Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Rehabilitation: Nach Operationen oder schweren Erkrankungen brauchen ältere Menschen oft eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Rehabilitation, die die Geriatrie bietet.

Pflegeplanung: Geriater arbeiten oft mit Pflegekräften und Angehörigen zusammen, um einen ganzheitlichen und langfristigen Pflegeplan für betagte Patienten zu erstellen.

Sturzprävention: Geriater sind spezialisiert auf die Vorbeugung von Stürzen, welche bei älteren Patienten häufig vorkommen und schwerwiegende Folgen haben können.

Chronische Erkrankungsmanagement: Geriater unterstützen bei der Bewältigung und Behandlung chronischer Erkrankungen und deren Auswirkungen auf das tägliche Leben der Patienten.

Kognitive Bewertung: Bei Anzeichen von Gedächtnisverlust oder Verwirrtheitszuständen führen Geriater kognitive Bewertungen durch, um mögliche Ursachen zu ermitteln.

Beratung zur Lebensführung: Geriater geben Empfehlungen zur gesunden Lebensführung, Ernährung und körperlichen Aktivität, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Erwachsener abgestimmt sind.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit: In vielen Fällen arbeitet die Geriatrie mit anderen Spezialisten wie Neurologen, Kardiologen, Orthopäden oder Psychologen zusammen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.


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Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorge in der Geriatrie

In der Geriatrie erstreckt sich das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten über ein breites Feld, um die komplexen Bedürfnisse älterer Patienten zu adressieren. Medikamentöse Therapien werden sorgfältig ausgewählt und angepasst, um Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu minimieren, während gleichzeitig die Wirksamkeit erhalten bleibt. Rehabilitative Ansätze, wie Physio- und Ergotherapie, spielen eine wesentliche Rolle und dienen dazu, Mobilität, Alltagskompetenz und Selbstständigkeit zu fördern. Kognitive Therapieansätze, einschließlich Gedächtnistraining und verhaltenstherapeutische Maßnahmen, unterstützen die geistige Gesundheit und können dem Abbau kognitiver Fähigkeiten entgegenwirken.

Darüber hinaus bezieht die Geriatrie präventive Strategien ein, um zukünftigen Gesundheitsproblemen vorzubeugen. Dazu gehört die Beratung zur Ernährung und körperlichen Betätigung, die auf die spezifischen Anforderungen des Alters abgestimmt sind. Spezialisierte Pflegepläne, die auf die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten sind, gewährleisten die Unterstützung im Umgang mit chronischen Erkrankungen. Zudem nimmt die psychosoziale Betreuung, welche die emotionale und soziale Gesundheit fördert und das familiäre sowie soziale Umfeld einbezieht, einen wichtigen Platz in der umfangreichen Behandlung älterer Menschen ein. Insgesamt besteht das Ziel der geriatrischen Behandlung darin, die Lebensqualität zu maximieren und die Gesundheit so zu fördern, dass älteren Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird.

Pflegegrade in der Geriatrie

Da es sich bei der Geriatrie um ein Gebiet der Medizin und nicht um eine einzelne Diagnose handelt, gibt es keinen direkt Rückschluss auf die Höhe eines Pflegegrades innerhalb des Themas Geriatrie. Allerdings handelt es sich, wie oben näher erläutert, immer um ältere Menschen.

Das Risiko Pflegebedürftigkeit zu werden, steigt mit zunehmenden Alter stark an. Aus diesem Grund sollte sich jeder Geriater (w/m) selbstverständlich auch mit dem Thema der Pflegeversicherung und den Pflegegraden auseinandersetzen oder sich gern mit unseren unabhängigen Sachverständigen beraten.

Wir empfehlen dazu den Beitrag: Pflegeantrag bei Senilität.

Referenzen

https://www.dggeriatrie.de/ueber-uns/was-ist-geriatrie

Bildrechte:

Senior mit Stock und Pflegerin: (c) BWPN | Africa Images
Zwei Hände zum Herzen: (c) BWPN | in-future - Getty Images
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Formen häuslicher Betreuung

In der Pflege zu Hause können verschiedene Formen der häuslichen Betreuung unterschieden werden, die sich nach dem Pflegebedarf und den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person richten. Hier eine Übersicht der möglichen Formen:

Ambulanter Pflegedienst / Sozialstationen

Professionelle Pflegekräfte kommen regelmäßig ins Haus, um medizinische Behandlungspflege, Grundpflege oder hauswirtschaftliche Unterstützung zu leisten.

24-Stunden-Pflege / Rund-um-die-Uhr-Betreuung

Eine Betreuungskraft wohnt im Haushalt der pflegebedürftigen Person und bietet tägliche Unterstützung. Dies kann durch inländische Pflegekräfte oder auch durch Betreuungskräfte aus anderen Ländern (z.B. aus Osteuropa) erfolgen.

Tagespflege

Die pflegebedürftige Person verbringt den Tag in einer Einrichtung und erhält dort Betreuung und Pflege, kehrt aber abends und nachts nach Hause zurück.

Nachtpflege

Ähnlich wie die Tagespflege, aber die Pflege und Betreuung findet über Nacht in einer Einrichtung statt, während die pflegebedürftige Person tagsüber zu Hause ist.

In der heutigen Praxis kommt der Nachtpflege in der häuslichen Pflege kaum noch Bedeutung zu.

Verhinderungspflege / Ersatzpflege

Eine Ersatzpflegekraft übernimmt die Pflege zeitweise, wenn die reguläre pflegende Person verhindert ist (zum Beispiel wegen Urlaub oder Krankheit). Diese Form der häuslichen Pflege wird allgemein als "Verhinderungspflege" bezeichnet.

Teilstationäre Pflege / Kurzzeitpflege

Die pflegebedürftige Person wird für einen befristeten Zeitraum in einer Pflegeeinrichtung betreut, oft nach einem Krankenhausaufenthalt oder zur Entlastung pflegender Angehöriger.

Haushaltshilfe

Unterstützung im Alltag, die sich mehr auf hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Putzen, Kochen oder Einkaufen konzentriert, teilweise ergänzend zur Pflege.

Familienpflege

Pflege, welche von Familienmitgliedern oder nahestehenden Personen übernommen wird, manchmal unterstützt durch professionelle Pflegekräfte. Im Normalfall handelt es sich bei der dieser Form der häuslichen Betreuung um private Pflegepersonen.

Betreutes Wohnen

Die pflegebedürftige Person lebt in einer Wohnung, die Teil einer Anlage mit Betreuungsangebot ist und kann bei Bedarf verschiedene Service- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen.

Ehrenamtliche Unterstützung

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten Unterstützung an, die sowohl soziale Aspekte als auch leichte pflegerische Tätigkeiten umfassen kann.

Jede der genannten häuslichen Betreuungsformen hat ihre eigenen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Bei der Auswahl einer geeigneten Form der häuslichen Betreuung kommt es häufig darauf an, die Wünsche der pflegebedürftigen Person mit den Möglichkeiten der Angehörigen und den örtlichen Angeboten in Einklang zu bringen. In Deutschland werden diese Formen der Pflege zum Teil durch die Pflegeversicherung unterstützt, je nach Pflegegrad der pflegebedürftigen Person.

Als Fachexperten im Bereich der Pflege legen wir großen Wert darauf, unsere Grenzen klar zu definieren. Zuallererst möchten wir betonen, dass unsere Expertise sich ausschließlich auf pflegerische Themen erstreckt. Aus diesem Grund ist es wichtig zu verstehen, dass wir unter keinen Umständen juristische Beratungsdienste anbieten. Unsere Qualifikationen und unser Wissen erlauben es uns nicht, rechtliche Fragestellungen zu behandeln oder rechtliche Orientierung zu geben. Ebenso wenig sind wir befugt, medizinische Beratung zu erteilen. Trotz unserer tiefgehenden Kenntnisse im Bereich der Pflege können und dürfen wir keine Diagnosen stellen oder therapeutische Empfehlungen aussprechen. Die Inhalte, die wir bereitstellen, dürfen nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung verstanden werden. Sie dienen der Information und Weiterbildung, aber keineswegs sollen sie den notwendigen Besuch bei einem qualifizierten Mediziner ersetzen. Es ist unser Anliegen, Unterstützung und orientierende Hilfestellungen in pflegebezogenen Fragen zu bieten und dabei stets die Bedeutung der Einhaltung professioneller und rechtlicher Grenzen zu betonen. Wir ermutigen alle Nutzer unserer Dienste, im Falle spezifischer Rechts- oder Gesundheitsfragen, stets kompetente Fachkräfte wie Anwälte oder Ärzte zu konsultieren. Allerdings ist das sicher einer der Gründe, warum wir seit 1998 erfolgreicher sind als der statistische Durchschnitt!