Diagnosen in der Pflege

Bestimmte (medizinische) Diagnosen in der Pflege gibt es nicht. Der Pflegegrad in Deutschland wird nicht nur auf Basis einer Diagnose festgestellt wird, sondern auf der Grundlage von Defiziten in der Selbstständigkeit bzw. in der Fähigkeit, alltägliche Dinge ohne Hilfe zu bewältigen. Pflegefachlich betrachtet spielen die Diagnosen in der Pflege sogar tendenziell eine untergeordnete Rolle.

Dennoch gibt es einige Krankheiten und Zustände, die häufig zu erhöhtem Pflegebedarf führen. Diese können sein:

  • Demenz und andere degenerative Gehirnerkrankungen
  • ADHS
  • Schlaganfall
  • Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Fortgeschrittene Herz-Kreislauferkrankungen
  • Anorexia nervosa
  • Fortgeschrittene Atemwegserkrankungen wie COPD
  • Knochen- und Gelenkerkrankungen wie Rheuma oder Arthrose
  • Alzheimer
  • Arthrose
  • Dysphagie
  • MRSA
  • Diabetes
  • Angsstörungen
  • Depressionen
  • Krebs in fortgeschrittenen Stadien
  • Schwere Psychische Erkrankungen
  • Adipositas
  • Arthritis
  • ALS
  • Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD)
  • Epilepsie
  • Fibromyalgie

Bei den oben genannten Erkrankungen handelt es sich nicht um Diagnosen in der Pflege im eigentlichen Sinn. Die benötigte Pflege hängt stark von der individuellen Situation, den vorhandenen Fähigkeiten und der Progression der Krankheit ab. Es kann Menschen mit den oben genannten Diagnosen geben, die einen relativ niedrigen Pflegebedarf haben, während andere Menschen mit denselben Diagnosen einen hohen Pflegebedarf haben können.

Verwechslungsgefahr!

Es gibt medizinische Diagnosen, wie oben aufgeführt, und es gibt Diagnosen in der Pflege (Pflegediagnosen), die nachfolgend näher erläutert werden.

Diagnosen in der Pflege (Pflegediagnosen)

„Diagnosen in der Pflege“ beziehen sich üblicherweise auf Pflegediagnosen, die im Rahmen des Pflegeprozesses gestellt werden. Pflegediagnosen sind Einschätzungen durch professionelle Pflegekräfte, die gesundheitliche Probleme und Bedürfnisse von Patienten betreffen, die durch pflegerische Maßnahmen behoben, gelindert oder überwacht werden können. Pflegediagnosen unterscheiden sich von medizinischen Diagnosen. Während medizinische Diagnosen sich auf die Krankheit oder Störung (siehe oben) konzentrieren, die von Ärzten diagnostiziert und behandelt wird, beschäftigen sich Pflegediagnosen mit den Antworten der Menschen auf gesundheitliche Probleme und Lebensprozesse und den Fähigkeiten des Einzelnen zur Gesundheitsförderung.

Die Formulierung von Pflegediagnosen folgt üblicherweise einem standardisierten Format, welches drei Komponenten umfasst:

Problem: Hierbei wird das gesundheitliche Problem oder die menschliche Reaktion beschrieben, zum Beispiel „Schmerz“ oder „Beeinträchtigte Mobilität“.

Ätiologie/Ursache: Dieser Teil benennt die Ursache oder die Risikofaktoren für das Problem, wie etwa „nach operativem Eingriff“ oder „aufgrund von Bettlägerigkeit“.

Symptome/Zustandsmerkmale: Hier werden beobachtbare Anzeichen und Symptome oder Muster des Verhaltens benannt, die das vorgegebene Gesundheitsproblem belegen, beispielsweise „berichtet über Schmerzstufe 8 von 10“ oder „kann nicht selbstständig im Bett umpositionieren“.

Die Nutzung von Pflegediagnosen erlaubt es den Pflegekräften, den Pflegeprozess zu standardisieren und die Pflegeplanung, -durchführung und -evaluation zu strukturieren. Der Pflegeprozess ist dabei ein zirkulärer Ablauf, der mit der Einschätzung (Assessment) beginnt, gefolgt von der Diagnose, Planung, Umsetzung (Intervention) und Evaluation. Pflegediagnosen werden auch regelmäßig aktualisiert, um Veränderungen in Zustand und Bedürfnissen des Patienten Rechnung zu tragen. Pflegediagnosen sind ein wichtiges Werkzeug, um die Qualität der Pflege zu sichern und zu einer kontinuierlichen Verbesserung beizutragen. Sie sind zentraler Bestandteil der beruflichen Pflege und werden in der Ausbildung von Pflegefachpersonen umfassend gelehrt.


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Typische Diagnosen, die zur Pflegebedürftigkeit führen:

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Formen häuslicher Betreuung

In der Pflege zu Hause können verschiedene Formen der häuslichen Betreuung unterschieden werden, die sich nach dem Pflegebedarf und den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person richten. Hier eine Übersicht der möglichen Formen:

Ambulanter Pflegedienst / Sozialstationen

Professionelle Pflegekräfte kommen regelmäßig ins Haus, um medizinische Behandlungspflege, Grundpflege oder hauswirtschaftliche Unterstützung zu leisten.

24-Stunden-Pflege / Rund-um-die-Uhr-Betreuung

Eine Betreuungskraft wohnt im Haushalt der pflegebedürftigen Person und bietet tägliche Unterstützung. Dies kann durch inländische Pflegekräfte oder auch durch Betreuungskräfte aus anderen Ländern (z.B. aus Osteuropa) erfolgen.

Tagespflege

Die pflegebedürftige Person verbringt den Tag in einer Einrichtung und erhält dort Betreuung und Pflege, kehrt aber abends und nachts nach Hause zurück.

Nachtpflege

Ähnlich wie die Tagespflege, aber die Pflege und Betreuung findet über Nacht in einer Einrichtung statt, während die pflegebedürftige Person tagsüber zu Hause ist.

In der heutigen Praxis kommt der Nachtpflege in der häuslichen Pflege kaum noch Bedeutung zu.

Verhinderungspflege / Ersatzpflege

Eine Ersatzpflegekraft übernimmt die Pflege zeitweise, wenn die reguläre pflegende Person verhindert ist (zum Beispiel wegen Urlaub oder Krankheit). Diese Form der häuslichen Pflege wird allgemein als "Verhinderungspflege" bezeichnet.

Teilstationäre Pflege / Kurzzeitpflege

Die pflegebedürftige Person wird für einen befristeten Zeitraum in einer Pflegeeinrichtung betreut, oft nach einem Krankenhausaufenthalt oder zur Entlastung pflegender Angehöriger.

Haushaltshilfe

Unterstützung im Alltag, die sich mehr auf hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Putzen, Kochen oder Einkaufen konzentriert, teilweise ergänzend zur Pflege.

Familienpflege

Pflege, welche von Familienmitgliedern oder nahestehenden Personen übernommen wird, manchmal unterstützt durch professionelle Pflegekräfte. Im Normalfall handelt es sich bei der dieser Form der häuslichen Betreuung um private Pflegepersonen.

Betreutes Wohnen

Die pflegebedürftige Person lebt in einer Wohnung, die Teil einer Anlage mit Betreuungsangebot ist und kann bei Bedarf verschiedene Service- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen.

Ehrenamtliche Unterstützung

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten Unterstützung an, die sowohl soziale Aspekte als auch leichte pflegerische Tätigkeiten umfassen kann.

Jede der genannten häuslichen Betreuungsformen hat ihre eigenen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Bei der Auswahl einer geeigneten Form der häuslichen Betreuung kommt es häufig darauf an, die Wünsche der pflegebedürftigen Person mit den Möglichkeiten der Angehörigen und den örtlichen Angeboten in Einklang zu bringen. In Deutschland werden diese Formen der Pflege zum Teil durch die Pflegeversicherung unterstützt, je nach Pflegegrad der pflegebedürftigen Person.

Als Fachexperten im Bereich der Pflege legen wir großen Wert darauf, unsere Grenzen klar zu definieren. Zuallererst möchten wir betonen, dass unsere Expertise sich ausschließlich auf pflegerische Themen erstreckt. Aus diesem Grund ist es wichtig zu verstehen, dass wir unter keinen Umständen juristische Beratungsdienste anbieten. Unsere Qualifikationen und unser Wissen erlauben es uns nicht, rechtliche Fragestellungen zu behandeln oder rechtliche Orientierung zu geben. Ebenso wenig sind wir befugt, medizinische Beratung zu erteilen. Trotz unserer tiefgehenden Kenntnisse im Bereich der Pflege können und dürfen wir keine Diagnosen stellen oder therapeutische Empfehlungen aussprechen. Die Inhalte, die wir bereitstellen, dürfen nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung verstanden werden. Sie dienen der Information und Weiterbildung, aber keineswegs sollen sie den notwendigen Besuch bei einem qualifizierten Mediziner ersetzen. Es ist unser Anliegen, Unterstützung und orientierende Hilfestellungen in pflegebezogenen Fragen zu bieten und dabei stets die Bedeutung der Einhaltung professioneller und rechtlicher Grenzen zu betonen. Wir ermutigen alle Nutzer unserer Dienste, im Falle spezifischer Rechts- oder Gesundheitsfragen, stets kompetente Fachkräfte wie Anwälte oder Ärzte zu konsultieren. Allerdings ist das sicher einer der Gründe, warum wir seit 1998 erfolgreicher sind als der statistische Durchschnitt!